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Franz Grabmayr, 1976, auf einem Kamp-Felsen, mit dem Schafpelz seines Vaters
(Foto von Werner Fröhlich)

Die Elemente

Seine Motive sind die Elemente: Wasser, Feuer, Himmel, Erde. Seine Heimat ist die Natur: Berge und Felsen, Wurzeln und Bäume, Kornmandeln und Sandgruben, Wasserfälle und Teiche. In seinen Feuerbildern malt er den Wind. In seinen Tanzbildern die Dynamik, die Ekstase, den Bewegungsrausch. Farbe, Dynamik, die Kraft des Lebendigen - das sind die Mittel meiner Bildgestaltung", sagt er selbst. Die Art, wie er das in seinen Bildern umsetzt, ist unverwechselbar geworden. 2002 wird er 75.

Ein Buch über ihn trägt den Titel: "Franz Grabmayr - Im Schatten der Natur". Besser trifft: Er ist eins mit dem Tanz, mit der Natur. Er möchte auf einem großen Felsen im Waldviertler Kampfluß, den er immer wieder gemalt hat, begraben werden.

Grabmayr: "Deshalb, weil ich so eine starke Beziehung zur Natur hab', war eben die Natur für mich immer das Haltende und Tragende in meiner Malerei. Die Natur liefert ja sehr viel, an Farbigkeit an Form, an Licht und an Empfindungen. Das hängt natürlich auch mit meiner Kindheit zusammen. Ich war so glücklich in der Natur. Ich hab' so viele herrliche Natureindrücke. Und natürlich hab ich mich dann im Zuge der intensiven Malerei noch gesteigert. Ich hab' dort sechs Monate bei den Kamp-Felsen gemalt. Zwischen den Bäumen bin ich auf dem Schafspelz meines Vaters aus dem Ersten Weltkrieg gelegen. Wenn die Sonne über den Tannen aufgegangen ist - das hat so geglänzt. Um halbacht war ich schon dort mit meinem Radio. Ich hab' Musik immer gebraucht - Klassische Musik. Auch den Bob Dylan schätze ich sehr."

Franz Grabmayr, geboren am 19. April 1927 am Pfaffenberg bei Obervellach in Kärnten, ist ein Landkind. Er ist geprägt vom Gebirge, seiner Schönheit seiner gewaltigen Kraft. Zum Beispiel vom fast 3000 Meter hohen Polinik, auf der gegenüberliegenden Seite des Mölltales.

Grabmayr: "Die Berge waren für mich immer wahnsinnig schön. Da hat das Licht eine große Rolle gespielt, die Sonne, wenn sie in der Früh rot am Polinik angeschlagen hat und dann übers Land gelb zu uns heraufgekommen ist. Und am Abend, wenn sie wieder übers Kampleck raufgegangen ist, die rote Sonne. Also das war für mich alles wahnsinnig schön, farbig und lichtig, Berge, alles. Wir sind ja 300 Meter überm Tal gewesen und haben Tal auf, Tal ab freie Sicht gehabt und vis-a-vis. Es war einfach diese herbe Umwelt und diese starken Eindrücke, das war sehr prägend. Sagen wir, wenn ich in der Stadt aufgewachsen wär' hätte ich nie solche Natureindrücke, solche Erlebnisse mit Licht und Natürlichkeit der Felsen, Berge, Fichten, Wege gehabt... Ich muss immer wieder sagen, ich bin vom Geistigen der Malerei getragen gewesen. Das war's."
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